Outdoor-Kocher Teil 3/5

Teil 3: Benzinkocher, Multifuelkocher, Petroleumkocher, Dieselkocher

 

Mehrere Teile

Da die Infos nicht alle in einen Beitrag passen, werde ich diese unterteilen:

  1. Teil: Einführung, Kocherauswahl, Informationen
  2. Teil: Gaskocher
  3. Teil: Benzinkocher, Multifuelkocher, Petroleum/Dieselkocher (dieser Teil)
  4. Teil: Spirituskocher
  5. Teil: Zubehör und sonstige Kocher

Hier geht es zu meiner kompletten Ausrüstung (darunter auch Kochertests):

vprojekte – meine Ausrüstung

 

Vergleichstest Benzin- und Multifuelkocher

Die Benzin- und Multikocher lassen sich grob in zwei Gruppen einteilen. Die erste Gruppe bilden die Kocher mit angebautem Tank. Die beiden in dieser Gruppe getesteten Kocher unterscheiden sich zusätzlich durch dien Betrieb mit und ohne Pumpe. Dazu gehören der Juwel Kocher und der Coleman Peak 550 Multifuel.
Die weitaus größere Gruppe stellen die Flaschenkocher. Hier werden alle Kocher mit einer externen Brennstoffflasche betrieben, die unter Druck steht. Unterschiede bestehen in der Art des möglichen Brennstoffes und in der Regulierung und Handhabug des Brenners. Die Brenner GigaPower WG und Simmerlite verbrennen nur Reinbenzin. Die Brenner Multi- und OmniFuel haben zusätzlich eine Gasoption und sind daher Allroundtalente.

Zu dieser Gruppe zählen:

– snow peak GigaPower WG
– MSR Simmerlite
– MSR DragonFly
– MSR XGK-2 Expedition
– MSR Whisperlite Internationale
– Optimus Nova
– Primus MFS MultiFuel
– Primus OmniFuel

 

Die Benzinkocher sind meist schwerer als ihre Gaspendants und erreichen auch nicht immer deren Leistung. Dies liegt sicher auch daran, dass die Vergasung erst durch die Hitze des Brenners erfolgt. Bei Gaskochern steht sofort das brennbare Gas zur Verfügung. Benzinkocher haben eine eigene Faszination, die sicherlich mit der etwas komplizierteren Handhabung und der sichtbareren Technik des Feuermachens zusammenhängt.
Für extreme Touren kommen nur sehr robuste Brenner in Frage. Dazu zählen die Kocher DragonFly,  XGK-2 Expedition,  Whisperlite Internationale, Nova, MFS MultiFuel und der OmniFuel. Neuentwicklungen müssen sich erst immer behaupten und nicht jeder neue Kocher ist auch eine Glanzleistung der Entwickler.

 

Benzinkocher

Das Funktionsprinzip von Benzinkochern ist ähnlich einem Gaskocher, aber um eine weitere Stufe ergänzt. Beim Benzinkocher muss aus dem flüssigen Brennstoff erst ein brennbares Gas erzeugt werden. Dies wird durch die Generatoreinheit erreicht. Hier wird der Brennstoff zum Verdampfen gebracht und anschließend im Mischsystem mit Luft angereichert und am Brenner verbrannt. Damit der Brennstoff nachfließen kann, wird die Brennstoffflasche mittels einer Pumpe unter Druck gesetzt. Während des Betriebes muss der Druck in der Brennstoffflasche gehalten werden, daher wird nach einiger Zeit etwas nachgepumpt.
Benzinkocher unterscheiden sich grundsätzlich in zwei Bauarten. Die kompakten Vertreter haben einen eingebauten Tank. In diesen Tank ist die Druckpumpe integriert.
Die zweite Variante besitzt einen abgesetzten Tank, die Brennstoffflasche. Die Pumpe befindet sich direkt an der Brennstoffflasche. Die Flasche und der Kocher sind mit einer meist flexiblen Brennstoffleitung verbunden.
Die Nachteile der Kompaktversion liegen vor allem in der Verwendung. Um den Druck während des Kochvorgangs zu erhöhen, muss direkt am Kocher gepumpt werden. Zum Nachfüllen von Brennstoff muss der Kocher abkühlen. Diese Nachteile sind beim angesetzten Tank ausgeschlossen. Auch lassen sich Teile des Kochers bei der abgesetzten Takvariante einfacher austauschen und reparieren.

 

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Benzinkocher in der Vorwärmphase

 

Es gibt auch Kocher ohne Pumpe. Diese erzeugen den notwendigen Druck durch Hitze. Um diese Kocher zu starten, muss der Tank vorgewärmt werden. Während des Kochens erzeugt die Brennerhitze die notwendige Vorwärmung.

 

Kochen mit Benzin

Benzinkocher sind Abenteuer pur. Da qualmt und züngelt es, und wenn der Kocher einmal an ist, hört man ihn auch. Manchmal ist es schon abenteuerlich, einen Benzinkocher anzuwerfen. Die modernen Kocher sind weiterentwickelt und einfacher zu handhaben. Teilweise geht es sogar ohne Ruß. Doch das ist eher die Ausnahme. Wer mit Benzin kocht, muss auch mal mit Ruß vorlieb nehmen. Die Leistung von Benzinkochern ist sehr gut und die Brennstoffnutzung effizient. Die Regulierung der Kocher könnte noch besser werden. Wichtig beim Benzinkocher ist eine regelmäßige Reinigung, vor allem bei bleifreiem Tankstellenbenzin. Auch Dichtungen und Anschlüsse müssen regelmäßig geprüft und bei Bedarf erneuert werden. Einige Kocher korrodieren sehr stark und müssen dementsprechend behandelt werden. Bei längerer Nichtbenutzung sind Stahltanks auch innen zu schützen.
Der größte Vorteil von Benzinkochern liegt im Betrieb bei extremer Kälte. Wer Wintertouren macht, ist mit einem Benzinkocher meist besser bedient. Da braucht man keine Tricks, um den Kocher zur Leistung zu überreden. Einfach anmachn und loskochen. Nur Vorheizen sollte man lange genug.

 

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Immer die nötige Vorsicht walten lassen

 

Benzin

Für den Betrieb der Kocher benötigt man eine Brennstoffflasche mit Pumpe. Die Pumpe kann in vielen Fällen auch auf der Flasche verbleiben. Beim Verstauen der Flasche ist peinlichst darauf zu achten, dass kein Benzin auf die andere Ausrüstung gelangen kann. Benzin zerstört sehr schnell Gewebe und greift viele Stoffe an. Die Explosionsgefahr ist nicht zu unterschätzen. Natürlich riecht dann auch alles nach Benzin.
Bleifreies Benzin enthält Benzol, welches krebserregend ist. Es sollte möglichst Kocherbenzin verwendet werden. Auf keinen Fall verbleites Benzin verwenden. Es ist durch die Zusätze stark giftig. Die Zusätze werden nicht verbrannt und können in das Essen gelangen. Außerdem verunreinigen sie den Kocher stark. Auch Waschbenzin enthält oft Zusätze, welche nicht angegeben sind und es wird daher nicht für den Einsatz in Benzinkochern empfohlen.
Benzin ist entweder in den dazu geeigneten Brennstoffflaschen oder in Kanistern zu transportieren. Die Flaschen und Kanister müssen für Benzin zugelassen sein und die Dichtungen müssen regelmäßig gewechselt werden. Alte Dichtungen werden porös und  stellen ein Risiko dar.
Der Heizwert von Benzin liegt bei 44 – 53 MJ/kg (32 – 38 MJ/l).
Die Angabe MJ lässt sich wie folgt umrechnen: 1 MJ = 0,2778 kWh. Ein Liter Benzin kann also etwa 10 kWh erzeugen.
Der Flammpunkt von Benzin liegt bei -20 bis -25 Grad Celsius.

 

Petroleumkocher

Den Petroleumkochern haftet das ewige Verrußen an. Der Aufbau von Petroleumkochern gleicht den Benzinkochern. Sie haben eine etwas andere Düse und manchmal eine andere Heizschlange bzw. Generatoreinheit. Die Funktion unterscheidet sich nicht von Benzinkochern. Das Petroleum wird vorgewärmt und gasförmig zur Verbrennung gebracht. Für die Vorwärmung wird entweder Petroleum in eine Vorwärmschale geleitet oder Festbrennstoff in Tablettenform bzw. Brennpaste verwandt und angezündet. Ist der Generator des Kochers genügend erhitzt, wird das Petroleum gasförmig und kann entzündet werden. Im folgenden Prozess erwärmt die Petroleumflamme dauerhaft die Spirale, so dass ständig gasförmiges Petroleum zur Verbrennung gelangt. Reine Petroleumkocher sind extrem selten. Meist ist der Betrieb mit Petroleum eine mögliche Variante bei den Multifuelkochern.
Kochen mit Petroleum
Petroleumkocher funktionieren wie Benzinkocher. Das Petroleum lässt sich jedoch schwerer entzünden. Langes Vorheizen ist hier obligat. Petroleum ist gegenüber Benzi etwas sicherer. Sauberes Petroleum verbrennt fast geruchlos.

 

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Flüssige Brennstoffe

 

Petroleum

Für Petroleum gelten die gleichen Hinweise zum Betrieb und Transport, wie für Diesel.  Der Siedepunkt von Petroleum liegt zwischen Benzin und Diesel. Kerosin ist übliches Petroleum, welches mit Additiven versetzt wurde und vorwiegend in Flugzeugen verwandt wird.
Lampenöl ist nicht gleichzusetzen mit Petroleum. Oftmals sind verschiedene Zusatzstoffe enthalten, die für den Betrieb in Kochern nicht geeignet sind und auch giftig sein können.
Der Heizwert von Petroleum liegt bei 42 – 43 MJ/kg (33 – 37 MJ/l).
Der Flammpunkt von Petroleum liegt zwischen 38 und 45 Grad Celsius.
Dieselkocher
Die Dieselkocher entsprechen vom Aufbau den Benzin- und Petroleumkochern. Änderungen sind nur in Düse und Heizschlange zu finden.

 

Kochen mit Diesel

Dieselkocher sind noch nicht sehr verbreitet. Diesel lässt sich schwerer entzünden als z.B. Benzin. Die Vorwärmung muss daher etwas effizienter ausfallen. Optimal ist Diesel für Kocher allerdings nicht. Abgesehen vom Geruch verbrennt Diesel schlecht im Kocher und rußt in vielen Kochern.

 

Diesel

Da Diesel ein Leichtöl ist, ist der Transport einfacher, als bei Benzin. Die Explosionsgefahr ist bedeutend geringer. Trotzdem sollte man die erforderliche Vorsicht walten lassen. Die Behälter für den Transport müssen explizit für Diesel zugelassen sein. Diesel greift sehr viele Kunststoffe und Dichtungen an und löst sie auch teilweise auf. Diesel ist ein Leichtöl und hat die gleichen Eigenschaften wie Heizöl. Demzufolge kann Heizöl ebenfalls in den Dieselkochern verwendet werden. Heizöl hat einen geringfügig höheren Flammpunkt als Diesel. Steuerliche Aspekte dürften eigentlich nicht vorliegen, aber genaue Aussagen kann ich hierzu nicht machen 😉 Von Überprüfungen auf Zeltplätzen habe ich noch nichts gehört. Wer Heizöl als Dieselersatz verwendet, sollte sich beim Hersteller erkundigen, ob dies keinen Einfluss auf die Funktion hat. Heizöl hat weitere Zusätze, die den Betrieb des Kochers beeinflussen könnten.
Diesel ist stark gesundheitsschädigend und verdunstet nur extrem langsam. Als Kocherbrennstoff sollte Diesel nur als Notbehelf angesehen werden.
Biodiesel sollte auf keinen Fall verwendet werden, da der Flammpunkt bedeutend höher liegt und eine ordentliche Verbrennung nicht stattfindet. Im Biodiesel sind ebenfalls weitere Zusatzstoffe enthalten. Biodiesel ist, wie normaler Diesel, stark gesundheitsschädlich.
Der Heizwert von Diesel liegt bei 40 – 44 MJ/kg (35 – 38 MJ/l).
Der Heizwert von Heizöl liegt bei 42 MJ/kg (36 MJ/l).
Der Flammpunkt von Diesel liegt bei zwischen 55 und 70 Grad Celsius.

 

Multifuelkocher

Die neuen Generationen von Multikochern können durch kleine Umbauten auf verschiedene Brennstoffe umgerüstet werden. Es sind nicht mehr ganze Generatoreinheiten zu wechseln, sondern nur noch einzelne Düsen. Es gibt auch Kocher mit Universaldüsen. Die Kocher verhalten sich bei den einzelnen Brennstoffen ganz unterschiedlich. Optimal ist eine Konstruktion immer nur für einen Brennstoff. Um eine weitgehende Unabhängigkeit von Brennstoffen zu gewährleisten, müssen dann manchmal Kompromisse eingegangen werden.
Die Multifuelkocher sind in der Beschreibung und in den Testreihen jeweils den reinrassigen Brennstoffkochern untergeordnet und tauchen dann mehrmals auf. Ein Vergleich der Multifuelkocher ergibt sonst keinen Sinn. Wer auf verschiedene Brennstoffe angewiesen  ist, fährt mit einem Multitalent natürlich besser. Gute Multikocher verbrennen so ziemlich alle zuvor genannten flüssigen Brennstoffe. Einige können auch Gas verbrennen. Multifuelkocher verbrennen keinen Spiritus.

 

Kochertest Benzinkocher

Die reinen Benzinkocher sind eine seltene Spezies. Dies liegt sicherlich daran, dass Benzinkocher heutzutage auch andere Brennstoffe vertragen, wenn sie etwas modifiziert werden.
Wenn es um Spezialisierung geht, sind sie dennoch ganz vorn. Als Beispiel mag der Snow Peak Benzinkocher herhalten. Dieser kann die Startprozedur rußfrei hinter sich bringen, muss aber dafür mit Reinbenzin betrieben werden. Auch der Simmerlite als absolutes Benzin-Leichtgewicht zollt diesem Vorteil seinen Tribut. Wer aber ohnehin nur sauberes Reinbenzin verwendet, braucht die anderen Brennstoffe nicht und kann somit diese Vorteile ausnutzen.
Der Juwel als einziger pumpenloser Kocher im Test kann auch nur mit Benzin betrieben werden. Er kann aber ohne weiteres mit Tankstellenbenzin arbeiten. Ab und zu wird dann eine Reinigung notwendig.

 

Juwel Kocher

Der Kocher, der polarisiert. Von einigen zerrissen, von vielen geliebt. Sicherlich sind der einfache Aufbau und die urige Bedienungsweise mit daran Schuld.
Unzutreffend wird er oft als sogenannter ‚Ostkocher‘ abgetan, gab es ihn doch schon lange vor Gründung der DDR. Die Firma Gustav Barthel aus Dresden stellte ihn her. Seine Bekanntheit im Osten bekam er, weil er als einzig verfügbarer Benzinkocher im Handel war, bei der Armee ein Dasein fristete und nur 11,20 Mark kostete.
Heute immer noch im Programm bei einem bekannten großen Outdoorhändler, zeigt er seine Durchhaltequalitäten. Und die sind nicht schlecht. Die Qualität des Kochers ist zufriedenstellend, viel kaputt gehen kann sowieso nicht. Da eine Pumpe fehlt, sind nicht viele bewegliche Teile an diesem Kocher. Der integrierte Windschutz ist gleichzeitig Verpackung und erfüllt seine Funktion ausreichend.
Zum Starten muss etwas Brennstoff über dem Tank entzündet werden. Kurze Zeit später nimmt der Kocher nach Aufdrehen der Hauptdüse unüberhörbar seine Arbeit auf. Trotz etws höherer Lautstärke ist der Klang ganz angenehm. Die Verstellung ist etwas schwergängig, aber der Kocher lässt sich dafür auch auf eine kleine Flamme einstellen.

 

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Juwel Benzinkocher

 

Auch bei niedrigen Temperaturen arbeitet der Kocher einwandfrei, so dass er auch für den Winterbetrieb geeignet ist. Statt Esbit sollte Spiritus zum Vorwärmen benutzt werden, dann sind die Flecken auf dem Tank nicht so unschön. Die schmale Bauart ist der Standsicherheit nicht förderlich und sollte beachtet werden. Dementsprechend ist auch die Topfauflage etwas kleiner.
Die Leistung des Kochers ist gut. Der Verbrauch liegt für Benzinkocher im Mittelfeld und ist in diesem Fall unter widrigen Bedingungen gemessen worden.
Insgesamt schlägt sich der Kocher recht gut und zeigte keine Schwächen. Nur das recht hohe Gewicht wird die Trekkinggemeinde stören.

 

Technische Daten

Preis:    35 Euro
Gewicht (Herst.):    640 g
Abmessungen:    145 x 100 mm
Verbrauch (Herst.):    k. A.
Leistung (Herst.):    2500 W

 

Testergebnisse

Gewicht gemessen:    602 g
Gewicht inkl. Zubehör:    642 g
Verbrauch Volllast:    230 g/h
Verbrauch pro Liter:    28 g
Lautstärke:    c/b

 

snow peak GigaPower WG

Der Snow Peak ist einer der wenigen Benzinkocher, der mit Benzinvorwärmung rußfrei läuft. Dies vermeidet schmutzige Finger beim Kochen und ist sicherlich ein Vorteil. Der Kocher kann aus diesem Grund jedoch nur mit Reinbenzin betrieben werden, was seinen Wirkungskreis einschränken dürfte. Beim Auseinanderbauen bekommt man dann doch noch Benzinfinger, da die Reste im Kocher und in der Zuleitung nicht verbrennen.
Trotzdem hat dieser Kocher noch einige Vorteile für sich zu verbuchen. Er ist sehr leise als Benzinkocher und um Klassen entfernt von den anderen Boliden.
Der Kocher ist einer der leistungsstärksten Kocher im Test, was bei der geringen Laustärke dann schon verblüfft. Dazu lässt er sich noch sehr gut regulieren für einen Benzinkocher. Die Leistung wird natürlich durch einen sehr hohen Benzinverbrauch erkauft. Hier ist er sicherlich einer der Shlechtesten. Zum Teil wird das natürlich durch eine kurze Kochzeit wettgemacht. Der Vergleich kann hier über den Verbraucht für ein Liter Wasser gezogen werden.

 

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snow peak GigaPower  WG

 

Die Qualität sucht seines Gleichen. Der Kocher ist hervorragend verarbeitet und hat eine edle Technik. Dementsprechend hoch ist auch sein Preis.
Wer einen leistungsfähigen, leisen Benzinkocher sucht, welcher nicht rußt, ist mit dem Snow Peak sicher gut bedient. Auch das Zubehör lässt keine Wünsche offen, ein Ersatzteilset wird mitgeliefert. Für Extremtouren eher nicht geeignet.

 

Technische Daten

Preis:    180 Euro
Gewicht (Herst.):    358 g
Abmessungen:    90 x 60 x 100 mm
Verbrauch (Herst.):    k. A.
Leistung (Herst.):    2900 W

 

Testergebnisse

Gewicht gemessen:    368 g
Gewicht inkl. Zubehör:    368 g inkl. Pumpe
Verbrauch Volllast:    326 g/h
Verbrauch pro Liter:    28 g
Lautstärke:    c/b

 

MSR Simmerlite

Klein, leicht, leise und einfach gebaut. Das sind die Attribute, die diesen Kocher ausmachen. Der Simmerlite ist einer der leisen Benzinkocher.
Der Aufbau ist robust genug, aber für Extremtouren vielleicht icht geeignet. Bei normalem Gebrauch sicherlich sehr lange haltbar.  Die Qualität ist gut. Einige Teile sind bewusst leichter gehalten, um das Gewicht zu minimieren.

 

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MSR Simmerlite

 

Der Kocher lässt sich leicht entfachen und die Startprozedur geht zügig vonstatten. Die Regulierung des Simmerlite ist für einen Benzinkocher sehr gut und die Leistung völlig ausreichend. Der Verbrauch ist etwas hoch, was einen Teil des Leichtgewichts wieder ausgleicht. Durch das geringe Gewicht des Kochers muss auf einen guten Stand geachtet werden. Die Zuleitung ist etwas starr und kann den Kocher bei unvorsichtigem Gebrauch umkippen. Natürlich nur, wenn kein Topf auf dem Kocher steht und die Zuleitung unter Spannung steht.
Zusammen mit einer 0,6-Liter-Flasche ist der Kocher kaum größer, als seine Gaspendants.

 

Technische Daten

Preis:    125 Euro
Gewicht (Herst.):    240 g (Gesamt 346 g)
Abmessungen:    75 x 85 x 115 mm
Verbrauch (Herst.):    0,3 l/h
Leistung (Herst.):    k. A.

 

Testergebnisse

Gewicht gemessen:    178 g
Gewicht inkl. Zubehör:    284 g inkl. Pumpe
Verbrauch Volllast:    240 g/h
Verbrauch pro Liter:    32 g
Lautstärke:    c/b

 

Multifuelkocher

Die Multis sind wahre Alleskönner. Wer unabhängig sein möchte von der Brennstoffversorgung fährt mit diesen Kochern am besten. Mit kleinen Umrüstungen können sie mit unterschiedlichen Brennstoffen betrieben werden. Einige vertragen sogar Diesel. Die Multis sind aufgrund ihrer Bauweise meist etwas schwerer und für den harten Alltagsbetrieb ausgelegt. Einige Kocher haben sich bereits bei ausgedehnten Extremtouren bewährt und sind seit Jahren unverändert in Funktion und Aussehen.

 

Coleman Peak 550 Multifuel

Der Multifuel 550 von Coleman kann Benzin und Petroleum verbrennen. Im Reinbenzinbetrieb kann man den Kocher rußfrei entfachen. Er geht sofort nach dem Aufbau des Drucks ohne Stichflamme an und lässt sich gut reguleren
Die Leistung des Kochers ist ausreichend hoch und das Handling sehr einfach. Nur wenn während des Kochens nachgepumpt werden muss, bekommt man sehr heiße Finger.

 

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Coleman Peak 550 Multifuel

 

Ein Problem stellt bleifreies Benzin dar, welches viele Additive enthält und den Brenner nach einiger Zeit zusetzt. Verschiedene Reinigungsmöglichkeiten können durchgeführt werden. Eine davon ist die, den Generator eine Zeit in Cola einzulegen. Die aggressiven Bestandteile der Cola lösen den Dreck an und er kann ausgespült und ausgepustet werden. Am besten mit Druckluft.
Die Verarbeitungsqualität könnte besser sein. Es mehren sich die Klagen der langjährigen Benutzer dieses Kochers, dass er vor allem im oberen Bereich stark korrodiert. Auch die Alublechauflagen halten nicht sehr lange, wenn etwas größere Töpfe verwendet werden. Trotzdem greifen diese Leute wieder zum gleichen Kocher. Dies liegt sicherlich in der einfachen Bedienung und guten Regulierung begründet.
Auch beim Thema Lautstärke kann der Kocher noch einmal punkten, denn Lärm verursacht dieser Kocher nicht.
Wer das Handling des Kochers gegenüber den Flaschenkochern vorzieht, ist mit dem 550 gut versorgt. Der Verbrauch ist übrigens sehr gering im Vergleich zu anderen Benzinkochern.

 

Technische Daten

Preis:    90 Euro
Gewicht (Herst.):    600 g
Abmessungen:    130 x 110 mm
Verbrauch (Herst.):    k. A.
Leistung (Herst.):    k. A.

 

Testergebnisse

Gewicht gemessen:    593 g
Gewicht inkl. Zubehör:    593 g
Verbrauch Volllast:    127 g/h
Verbrauch pro Liter:    24 g
Lautstärke:    b/b

 

MSR DragonFly

Berüchtigt für seine Lautstärke und Robustheit. Beides kann bestätigt werden. Der Kocher ist wirklich extrem laut.
Die Konstruktion ist einfach und robust gehalten. Die Topfauflagen lassen sich einfach umklappen und sind gleichzeitig die Standbeine. Dies ergibt einen sicheren Stand auch  für größere Töpfe und Pfannen.
Die Startprozedur ist sehr einfach und schnell. Der Kocher faucht schon nach kurzer Zeit los. Die Leistung ist ebenfalls sehr hoch. Der Verbrauch bleibt aber sehr gering für einen großen Benzinkocher, so dass der Kocher für längere Reisen ohne Brennstoffversorgung interessant wird. Auch die Regulierung ist für so einen leistungsstarken Kocher gut, sie geht nur etwas schwergängig. Der Kocher ist mit einer Schütteldüse ausgerüstet, die sich während des Betriebes selbst reinigt. Bei stark verunreinigtem Benzin muss die Düse trotzdem gereinigt werden.
Um die Leistung auch auszunutzen, benötigt der Kocher unbedingt einen Windschutz. Shon ab mäßigem Wind kocht sonst nichts mehr.
Der Kocher ist auch für Extremreisen geeignet. Wer seine Lautstärke ignoriert, bekommt einen entsprechenden Gegenwert.

 

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MSR DragonFly

 

Technische Daten

Preis:    130 Euro
Gewicht (Herst.):    395 g (Gesamt 510 g)
Abmessungen:    38 x 46 x 82 mm
Verbrauch (Herst.):    0,3 l/h
Leistung (Herst.):    2600 W

 

Testergebnisse

Gewicht gemessen:    388 g
Gewicht inkl. Zubehör:    524 g (inkl. Pumpe, Zubehör)
Verbrauch Volllast:    197 g/h
Verbrauch pro Liter:    24 g
Lautstärke:    c/c

 

MSR XGK-2 Expedition

Der XGK ist ein echter Expeditionskocher und ziemlich robust. Er steckt auch weniger gute Behandlung klaglos weg. Die robuste Bauweise macht ihn deshalb auch nicht zum Leichgewicht. Der Kocher hat als einziger Flaschenkocher im Testfeld eine starre Zuleitung. Diese verbraucht natürlich relativ viel Platz im Gepäck, neben einer großen Brennstoffflasche fällt dis aber nicht mehr so ins Gewicht. Der Vorteil dieser Konstruktion ist eine bessere Standsicherheit, welche auch ohne den optionalen Klappfuß schon ausreichend ist.

 

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MSR XGK-2 Expedition

 

Die Robustheit und Einfachheit des Kochers sind seine Vorteile. Als eventuelle Nachteile wären seine laute Betriebsamkeit und der hohe Verbrauch zu nennen. Bei Volllast ist beinahe schon ein Gehörschutz vorgeschrieben. Man sollte auf einem Campingplatz nicht morgens vor den anderen seinen Kaffee kochen, es sei denn, man bleibt nur eine Nacht.
Die Regulierung des Kochers ist konstruktionsbedingt nicht die  Beste. Simmern sollte man mit einem anderen Kocher. Die Startprozedur geht schnell und einfach. Die Leistung ist gut und ausreichend.
Zu empfehlen ist der XGK für extreme Touren, wo der Kocher seine Robustheit zeigen darf. Entsprechend Brennstoff ist einzuplanen. Natürlich schafft er auch auf einem Motorradtreffen gute Gesprächsstoffe. Trotz seiner Nachteile kommt der Kocher bei mir immer in die engere Auswahl bei den etwas weiterführenden Reisen.

 

Technische Daten

Preis:    110 Euro
Gewicht (Herst.):    400 g
Abmessungen:    40 x 100 mm
Verbrauch (Herst.):    0,4 l/h
Leistung (Herst.):    3000 W

 

Testergebnisse

Gewicht gemessen:    396 g
Gewicht inkl. Zubehör:    396 g
Verbrauch Volllast:    241 g/h
Verbrauch pro Liter:    34 g
Lautstärke:    c/c

 

MSR Whisperlite Int.

Der Whisperlite ist ein einfacher und unkomplizierter Kocher. Durch seine Konstruktion rußt er beim Vorwärmen etwas mehr. Das kann man aber gut durch Spiritus oder Brennpaste ausgleichen. Die Rußneigung ist dann sehr gering.

 

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MSR Whisperlite

 

Der Kocher ist etwas leichter gebaut als seine Brüder aus dem gleichen Hause. Trotzdem ist er robust und zuverlässig. Er ist ebenfalls mit einer Schütteldüse ausgerüstet. Der Kocher wird seit vielen Jahren unverändert gebaut und kann in der Version International Benzin und Petroleum verbrennen.
Sein Name stammt von seinem relativ leisen Betrieb. Als Benzinkocher ist er auch für Zeltplätze geeignet. Der Kocher lässt sich einfach warten und reparieren, wenn dies einmal notwendig sein sollte.
Der Verbrauch liegt im Mittelfeld, die Leistung ist recht hoch. Die Regulierung könnte etwas besser sein.
Der Kocher ist aufgrund seiner einfachen und wartungsfreundlichen Bauweise gut für längere Touren geeignet. Er hat keine herausragenden Eigenschaften aber auch keine Schwächen.

 

Technische Daten

Preis:    85 Euro
Gewicht (Herst.):    390 g inkl. Pumpe
Abmessungen:    130 x 90 x 100 mm
Verbrauch (Herst.):    0,4 l/h
Leistung (Herst.):    2990 W

 

Testergebnisse

Gewicht gemessen:    381 g
Gewicht inkl. Zubehör:    512 g inkl. Pumpe u. Flasche
Verbrauch Volllast:    212 g/h
Verbrauch pro Liter:    28 g
Lautstärke:    b/c

 

Optimus Nova

Der Nova ist ein hochwertig verarbeiteter Kocher mit sehr gutem Zubehör. Selbst die Pumpe ist aus Metall. Die Konstruktion des Kochers erlaubt einen einfachen und schnellen Aufbau. Die Startprozedur klappt zuverlässig und der Ruß hält sich in Grenzen. Die Regulierung der hohen zur Verfügung stehenden Leistung funktio­niert für einen Benzinkocher sehr gut und feinfühlig. Dabei bleibt der Kocher auch noch bei normaler Lautstärke. Natürlich ist er nicht wirklich leise.
Die Leerbrennfunktion durch Umdrehen der Flasche funktioniert ebenfalls zuverlässig, verbraucht aber auch eine Menge Brennstoff, da der Kocher noch eine Minute weiterläuft. Dieses ist aber nur der Brennstoff, der sowieso in den Leitungen ist.
Der durchdachte Schnellverschluss der Zuleitung an der Flasche hat beim Testmodell leider versagt und hätte fast einen Brand ausgelöst, da immer noch weitere Kocher in Betrieb waren. Nach Herausziehen der Leitung kam noch einige Sekunden lang Brennstoff aus der Flasche. Es ist also darauf zu achten, dass der Schnellverschluss nicht verunreinigt wird. Bei einem Defekt kann nur die Flasche drucklos gemacht werden, bevor die Leitung abgezogen wird. Trotzdem hat dieser Verschluss alle Tests überstanden und der Kocher konnte weiterverwendet werden.
Die hohe Leistung wird durch einen hohen Verbrauch erkauft, wobei die Verbrauchswerte durch ausfließendes Benzin etwas verfälscht wurden.
Dieser Kocher ist twas für Technikverliebte. Bei Extremtouren sind einfachere Modelle vorzuziehen. Sollte nicht das Leben vom Kocher abhängen, kann er auf jeder anderen Tour dabei sein 😉

 

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Optimus Nova

 

Technische Daten

Preis:    170 Euro
Gewicht (Herst.):    430 g inkl. Pumpe
Abmessungen:    120 x 140 x 80 mm
Verbrauch (Herst.):    0,4 l/h
Leistung (Herst.):    2850 W

 

Testergebnisse

Gewicht gemessen:    427 g
Gewicht inkl. Zubehör:    541 g inkl. Pumpe u. Flasche
Verbrauch Volllast:    290 g/h
Verbrauch pro Liter:    36 g
Lautstärke:    c/c

 

Primus MFS MultiFuel

Bei diesem Kocher muss zu allererst das Handbuch erwähnt werden, welches einfach excellent ist. Hier hat der Hersteller sich mal was richtig Neues einfallen lassen. Es liest sich erfrischend.
Der Kocher ist sehr robust gebaut und hat eine gute Topfauflage. Erbaut niedrig und hat einen sehr guten Stand. Die Startprozedur sollte genau eingehalten werden, damit der Kocher ordentlich zündet. Wer Spiritus oder Brennpaste nimmt, hat weniger Sorgen mit Ruß.
Die Regulierung ist bei Benzinbrennern ohne eigenen Regler am Brenner immer ein Problem. Man sollte immer etwas warten, da in der Zuleitung viel Brennstoff ist. Die kleine Abdeckung oben auf dem Brennerkopf sollte man nicht verlieren, denn sie ist für die Funktion unabdingbar und ist nur aufgesteckt.
Ein sehr gutes Feature ist die Funktion zum Leerbrennen der Zuleitung. Nach dem Kochen wird einfach die Flasche um 180 Grad geschwenkt und der Kocher braucht ca. eine Minute um auszugehen. Danach kann man den Regler schließen und es befindet sich kein Benzin mehr in der Zuleitung, welches beim Abbau heraustropft. Dafür muss beim Abbau die Flasche drucklos sein, sonst kommt beim Abschrauben der Leitung Benzin aus dem Anschluss.
Der Kocher ist nicht der Leiseste und sollte daher rücksichtsvoll eingesetzt werden. Die Leistung könnte etwas höher sein, reicht aber für alle Anwendungen aus. Dafür ist der Verbrauch für einen Benzinkocher sehr gut. Diese Sparsamkeit schlägt sich im Gesamtgewicht der Ausrüstung nieder. Die Flammenbreite ist sehr gut und auch für größere öpfe geeignet. Der Kocher strahlt, wie viele Benziner, viel Hitze nach unten aus und sollte daher mit einer feuerfesten Unterlage oder im Sand betrieben werden.

 

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Primus MFS Himalaya

 

Technische Daten

Preis:    110 Euro
Gewicht (Herst.):    428 g
Abmessungen:    170 x 90 x 80 mm
Verbrauch (Herst.):    0,3 l/h
Leistung (Herst.):    2800 W

 

Testergebnisse

Gewicht gemessen:    354 g
Gewicht inkl. Zubehör:    426 g
Verbrauch Volllast:    175 g/h
Verbrauch pro Liter:    32 g
Lautstärke:    c/c

 

Primus OmniFuel

Der OmniFuel ist eine Weiterentwicklung des Multifuel und hat ebenfalls eine Gasoption. Der Brenner wurde neu konstruiert und ist dadurch auch leistungsfähiger geworden. Die höhere Leistung schlägt sich aber auch in einer höheren Lautstärke nieder und der Kocher ist daher nichts für Ruheliebhaber.
Die mechanischen Eigenschaften unterscheiden sich kaum vom MFS. Die Standsicherheit ist sehr gut. Zusätzlich hat der OmniFuel ein Regelventil am Brenner bekommen. Damit lässt sich die Flamme ein klein wenig besser regulieren. Der große Sprung ist es aber nicht geworden.
Die Probleme beim Anschluss der Flasche unter Druck bestehen auch beim OmniFuel. Es gibt Benzinfinger. Die Leerbrennfunktion ist natürlich ebenso vorhanden. Wer einen sehr gut verabeiteten und robusten Kocher mit vielen Optionen benötigt, ist mit dem OmniFuel bestens bedient. Der OmniFuel lässt sich, wie auch seine Brüder,  in einen Trangia einbauen.

 

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Primus OmniFuel

 

Technische Daten

Preis:    160 Euro
Gewicht (Herst.):    464 g
Abmessungen:    170 x 90 x 80 mm
Verbrauch (Herst.):    0,3 l/h
Leistung (Herst.):    2800 W

 

Testergebnisse

Gewicht gemessen:    378 g
Gewicht inkl. Zubehör:    478 g inkl. Pumpe
Verbrauch Volllast:    189 g/h
Verbrauch pro Liter:    29 g
Lautstärke:    c/c

 

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