Garmin GPSmap 60C

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GPSmap 60C

 

 

Vorwort

Wozu ein Review? Ich möchte damit anderen potenziellen Nutzern ein Vorausblick auf die praktischen Eigenschaften im täglichen Gebrauch bei ganz unterschiedlichen Einsatzzwecken geben. Das Gerät habe ich viele Jahre fast täglich eingesetzt und die positiven und negativen Seiten ausloten können. Das dieses Gerät immer noch bei mir im Einsatz ist, spricht für die Qualität und Nutzerfreundlichkeit. Nachtrag 2014: Leider hat es dann doch nach vielen Jahren aufgegeben – Nachfolger ist das GPSmap 60csx, ein Gerät, welches immer noch uptodate ist, obwohl es viele Neuentwicklungen in der Zwischenzeit gab.

 

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Einsatz des GPSmap 60C beim Seilklettern

 

 

Die Technik

Die detaillierten technischen Daten sind über Garmin jederzeit abrufbar. Ich möchte hier die für mich wichtigsten technischen Eigenschaften aufzählen, die im praktischen Betrieb interessant sind:

  • 12-Kanal-Empfänger
  • reflektives Display
  • Stromversorgung mit Mignon-Zellen (AA), auch Akkus
  • wasserdicht
  • USB-Anschluss, Stromversorgung und Daten-Anschluss
  • Knöpfe und Wippentaste
  • externer Antennenanschluss , abgesetzte Antenne
  • Navi-, Topo- und Seekarten einsetzbar
  • extrem robust

 

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solch einsame Fjordstrände findet man nur mit dem GPS wieder

 

Nachfolgend gehe ich auf einige besondere Eigenschaften des GPSmap 60C ein und berichte über meine Einsätze mit dem Gerät.

 

Das reflektive Display

Diese Displayart kann man im gegensatz zu normalen LCD-Displays um so besser ablesen, um so mehr Licht auf sie fällt. Bei starkem Sonnenlicht ist die Ablesbarkeit also am besten. Dieser Vorteil ist bei den nachfolgenden Generationen mit Berührungsdisplays wieder entfallen (z.B. beim Oregon). In der Dämmerung muss man natürlich das Licht zuschalten. Die Abschaltintervalle lassen sich festlegen. Vorteilhaft ist der Umstand, dass bei der Straßennavigation bei den Hinweisen zum Abbiegen das Licht wieder automatisch eingeschaltet wird. Bei ständiger Stromversorgung kann das Licht eingeschaltet bleiben. Die Stärke lässt sich in kleinen Stufen gut anpassen. Nachfolgend ein Beispiel für die unterschiedliche Beleuchtungen. Im ersten Bild fällt kein direktes starkes Licht auf das Display aber die Beleuchtung ist auf volle Stärke eingestellt (im Raum bei Tageslicht). Im zweiten Bild ist die Beleuchtung abgeschaltet und eine Taschenlampe direkt auf das Display gerichtet. Normale Displays wären bei starkem Licht nicht mehr ablesbar.

 

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kein Auflicht aber Beleuchtung eingeschaltet

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nur Auflicht ohne Beleuchtung

 

Die Stromversorgung

Ein GPS-gerät für den Outdooreinsatz muss wenig Energie verbrauchen. Nach vielen Tests benutze ich nur noch Eneloop-Akkus mit dem GPSmap 60C. Diese Akkus haben sich am geeignetsten erwiesen. Bei anhaltender Nutzung kommt man ca. 25 Stunden mit einem voll geladenen Akkusatz aus. Diese Zeit schwankt je nach Temperatur und Nutzung erheblich. Bei Kälte kann man die Zeit getrost halbieren. bei extremer Kälte sind es dann auch nur 8 Stunden und weniger. Mit hochwertigen Batterien schafft man im Sommer auch etwas mehr. Beim Akkusatz gehe ich von ca. 2000 mAh aus. Höhere Kapazitäten lassen sich nicht unbedingt besser nutzen, da die Selbstentladung der Akkus auch nicht zu unterschätzen ist.

 

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GPS und Akkupack im Größenvergleich

 

Für langanhaltende Einsätze ohne Stromversorgung habe ich mir einen externen Akku gebaut. Im Akku sind Li-Ion-Zellen mit 1600 mAh verbaut. Die Bauform ist U518650. Drei Zellen in Reihe ergeben eine reguläre Spannung von 11,1 Volt. Da das Gerät bereits mit Spannungen ab 9 Volt betrieben werden kann, ist das ein passender Wert. ich habe das Akkupack im Januar 2005 gebaut und sehr intensiv genutzt. Es war viele Male auch auf zweiwöchigen Extremreisen mit dem Motorrad im Winter in Norwegen mit und musste daher auch bei extremer Kälte beweisen, dass es funktioniert. Mit einem voll geladenen Pack komme ich zwei Wochen aus, wenn ich das Gerät nicht so intensiv nutze. Die Beleuchtung sollte man dabei nur sehr selten einschalten. Selbst heute (März 2009) ist das Akkupack noch intakt und hat ausreichend Kapazität.

 

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die eingesetzten Eneloop-Zellen

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Eigenbau-Akkupack

 

Als Ladegrät verwende ich einen Schnelllader aus dem Modellsport. In jüngster Zeit gibt es aber auch sehr kleine Lader mit ausreichend Ladestromstärke. Der hier abgebildete Lader schafft 2000 mA Ladestrom und lässt sich mittels Dip-Schalter komplett einstellen. Er kostest gerade 20 Euro.

 

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einfacher und preiswerter Li-Ion-Lader für 12 Volt Stromversorgung

 

Halterungen

Für das Gerät gibt es mittlerweile viele Halterungen. Ich habe die Motorrad-, Auto- und Fahrradhalterungen von Touratech, Bikertech und Garmin getestet und war je nach Einsatzzweck zufrieden damit. Nie ist das Gerät aus der Halterung gesprungen. Eines ist jedoch wichtig: Die Batterien oder Akkus müssen bei Motorrädern und evtl. auch bei Mountainbikes auf Extremstrecken unbedingt herausgenommen werden. Es werden sonst das Batteriefach bzw. die Kontakte stark in Mitleidenschaft gezogen. Vereinzelt können auch die inneren Kontaktflächen zwischen den Gehäusehälften Probleme bereiten, wenn das Gerät stark vibriert. Durch eine bessere Lagerung (Entkoppelung der Vibrationen) wird das Problem behoben.

 

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Halter von Bikertech für Fahrrad oder Motorrad

 

Für die Motorradhalterungen gibt es spezielle Entkopplungselemente aus Gummi. Bikertech und Touratech bieten verschiedene Lösungen dafür an. Die Halter von Touratech sind immer aus Aluminium, die von Bikertech meist aus einem formbaren Kunststoff. Die Originalhalterung von Garmin habe ich mangels Vertrauen in die Konstruktion nicht an einem Fahrzeug getestet.

 

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Halter von Bikertech für ein Motorrad (hier SXC von KTM)

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Halter von Touratech für Motorrad (hier am Fahrrad montiert)

 

Für die Befestigung der Halterungen eignen sich in vielen Fällen auch die Rammount-Kugelgelenke und Klemmen. Damit kann man das Gerät gut in das Sichtfeld rücken. Nur teuer sind diese Halterungen. Meine letzte Halterung habe ich selbst aus Edelstahl gebaut.

 

Einsatz

Ich habe das GPSmap 60C für viele Einsatzgebiete genutzt:

  • auf vielen Motorradreisen
  • zwischendurch immer im Auto
  • am MTB
  • auf ausgedehnten Touren mit dem Kajak und Kanadier
  • auf Wanderungen (auch in der Stadt)
  • auf dem Segelboot (auch auf dem kleinen Katamaran)

Immer hat das Gerät durchgehalten und mich sicher zum Ziel gebracht. Ich habe dabei Straßenkarten für die automatische Routenplanung, Topokarten auf Wanderungen und Seekarten beim Segeln benutzt. Für das geocaching genügen mir meistens die Straßenkarten. Die Beschränkung des Speichers (56 Mb) ist manchmal lästig, aber nicht wirklich problematisch. Ich habe meist nur die Zielgebiete in das Gerät geladen. Trotzdem finde ich mehr Speicher, z.B. auf Speicherkarten, besser. Demnächst teste ich den Nachfolger 60CSX.

 

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Einsatz in der SKT

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Touren mit dem Luftkanadier

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auf Extrem-Motorrad-Touren

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Busreisen

 

Nachtrag 2014

Nach vielen Jahren hat das GPSmap 60C das Zeitliche gesegnet und ich konnte das Gerät nur noch entsorgen. Nach langer Recherche, vielen Vergleichen und dem Lesen der Testberichte bzw. einiger Foreneinträge bin ich zu dem Schluss gekommen, dass das 60er eines der besten GPS-geräte auf dem Markt war. Die Empfindlichkeit ist unerreicht und wer den ganzen neuen Schnickschnack nicht braucht, kommt mit einem 60er gut zurecht. Ich habe also wieder eines gekauft: GPSmap 60CSX. Ich konnte glücklicherweise ein Neugerät in Empfang nehmen, welches wie das Alte hervorragend arbeitet. Schön, dass nun auch eine Karte eingesetzt werden kann – der interne Speicher war immer etwas mager. Das Barometer ist auch gut.

 

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GPSmap 60CSX

 

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