Unimog 435 Vorgelege abdichten – Montage
Abdichtung der Vorgelege beim Unimog 435 U1300L
für den Zusammenbau vorbereitetes Vorgelege Unimog 435
Die Demontage ist dem Beitrag Unimog 435 Vorgelege abdichten – Demontage nachzulesen.
Montage
Nachdem der Wellendichtring aus dem Achsschenkel entfernt ist, wird Öl aus der Achse auslaufen, wenn die Achse waagerecht steht. Der Ring sollte also erst herausgenommen werden, wenn die Getriebefläche gesäubert wurde. Ein oder zwei Kabelbinder sollten ebenfalls schon vorbereitet werden, damit nach dem Einsetzen der Welle der neue Dichtring nicht beschädigt wird.
Zum Einschlagen des neuen Dichtringes das Originalwerkzeug von MB nehmen oder etwas Passendes. Ich habe die Aufnahme einer Lochsäge dezu verwendet, die exakt in die Öffnung passt und genau auf dem Ring aufsitzt. Die Dichtflächen mit dauerelastischer Dichtung bestreichen – ich habe Dirko HT rot verwendet. Beide Seiten einstreichen, denn es wird “nass in nass” gearbeitet. Auf dem Bild sieht es nach viel aus, ist es aber nicht. Die Dichtmasse darf nicht über die inneren Flächen hinaus gequetscht werden beim Zusammenbau. Für den Einbau wieder die Hilfsdorne (M12x1,5×100 mit abgetrennten Köpfen) verwenden, denn so geht das bedeutend einfacher. Halbwegs zügig arbeiten, damit die Dichtmasse nicht anzieht. Die Schrauben werden mit 90 Nm laut TDv angezogen. Immer schön gleichmäßig andrehen, damit ein Verzug vermieden wird.
Dichtmasse aufgetragen
Vorgelege angebaut und Verschleißring eingesetzt
Anschließend den Bremssattel anbauen und dabei die Passschrauben leicht mit Antiseize bestreichen, damit sie nicht festfressen. Mit 250 Nm anziehen. Bremsscheibe einbauen – dabei die Hilfsdorne verwenden. Die Beläge mittels der Einstellschrauben auf ein Spaltmaß von 0,3mm bringen und dabei nicht von hinten messen, sondern auf der Seite der Bremsscheibe, denn die könnte eine Fase haben, die das Spiel zu groß werden lässt. Die hintere Verschlussschraube mit 35 Nm und die vordere äußere Mutter mit 40 Nm festschrauben, bei der vorderen Schraube mit dem Inbus kontern. Nun den Federspeicherkopf einhängen und einen neuen Splint einsetzen. Bei mir war eine Unterlegscheibe verbaut (siehe Bild). Falls nichts geändert wurde, sollte der Federspeicher wieder ordentlich arbeiten – ich würde das auf einem Bremsenprüfstand überprüfen. Ansonsten den Federspeicher neu einstellen. Die Abdeckbleche nicht vergessen anzuschrauben.
Bremssattel (250 Nm) und Abdeckbleche angebaut
Bremsscheibe sitzt auf den Montagedornen
Verschlusschraube mit 35 Nm anziehen
Mutter mit 40 Nm anziehen (kontern mit Inbus)
Unterlegscheibe am Gabelmaul des Federspeichers
Federspeicher gesichert mit Splint
Nicht die Fixierung der Bremsleitung vergessen anzuziehen (an der Achse). Danach die Nabe aufsetzen und mit 320 Nm anziehen. Das Rad ansetzen und die Radmuttern mit 400 Nm festschrauben.
Fixierung Bremsleitung
Nabe aufgesetzt und festgeschraubt (320 Nm)
400 Nm für die Radmuttern (die Teller leicht einstreichen)
Zum Schluss das Öl im Vorgelege auffüllen. Ich nehme dafür Syntrax 75W-85 von Castrol. Ebenfalls das Diff prüfen, denn es könnte etwas ausgelaufen sein.
Zur Inbetriebnahme den Luftspeicher füllen und den Federspeicher mehrmals betätigen. Bremsflüssigkeit prüfen (sollte aber nix fehlen, denn die Anlage war geschlossen). Bremspedal einige Male betätigen und Bremsen auf dem Bremsenstand prüfen.