Sanierung Beiwagen EZS Rally

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Beiwagen EZS Rally an BMW RS1100RS in Norwegen

 

Der Beiwagen oder Seitenwagen

Wer mit mehr als zwei Personen und Motorrad unterwegs sein will, kommt um ein Gespann nicht herum. Ich hatte verschiedene Gespanne, unter anderem das BMW-Gespann R1100RS mit dem Beiwagen EZS Rally. Das Gespann hatte die damals nagelneu entworfene Telegabel für Gespanne – ebenfalls aus dem Hause EZS. Realisiert wurde das Gespann damals (1995) bei Gespanne Stern (Nähe Straubing). Die Gespannschmiede exisitiert heute noch. Mit diesem Gespann bin ich ca. 64.000 Kilometer gefahren und dabei meist auf Eis und Schnee. Der Beiwagen war den extremen Touren gewachsen, hatte aber nach und nach einige Verschließerscheinungen. Vor allem Rost (durch Salz) und die Gummis der Aufhängung waren nach ein paar Jahren durch. Da half nur eine komplette Sanierung.

 

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R1100RS mit EZS Rally in Norwegen

 

Die Sanierung

In der Garage meines Vermieters konnte ich für zwei Wochen mein Domizil aufschlagen und musste mich daher beeilen. Zuerst wurde die Karosse des Beiwagens abgebaut inkl. diverser Kabel. Das Boot lagert auf vier Gummipuffer, welche nach einigen Schneewintern doch arg zerfressen aussahen. Darunter kam der Rahmen zutage, welcher an vielen Stellen bereits großflächig Rost angesetzt hatte. Glücklicherweise gab es keinen tiefen Rostfraß.

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Um den Rost besser zu entfernen und den Rahmen von allen Seiten gut zu bearbeiten, habe ich ihn komplett von der BMW gelöst. Auch Bremsen und Federung mussten demontiert werden. Beide Baugruppen mussten ebenfalls einer Kur unterzogen werden, denn sie waren in einem schlechten Zustand.

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Der Rahmen wurde komplett vom Rost befreit und anschließend mit Rostschutzfarbe grundiert sowie schwarz lackiert (Vor- und Glanzlack). Wichtig ist eine gute Untergrundvorbereitung und dann dicke Farbschichten. Nur das hält den Rost dauerhaft fern.

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Nach dem Zusammenbau ist es sinnvoll, alle Maße zu überprüfen. Wer vergessen hat, die genauen Einstellungen zu notiren oder zu kennzeichnen, muss eine Neueinstellung des Fahrgestells vornehmen. Neben neuen Bremssteinen wurden auch diverse Kleinteile und Schrauben erneuert.

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Nach der Sanierung erstrahlte der Beiwagen wieder im alten Glanz und war nebenbei auch wieder verkehrssicher. Vor Salzfahrten sollte das komplette Fahrgestell mit Schutzemulsionen behandelt werden. Ich habe in den Folgejahren erfolgreich das S100 2110 Korrosionsschutz, 300 ml benutzt. Seitdem haben die Teile keinen starken Rostbefall mehr gezeigt.

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2 Antworten

  1. Andi sagt:

    Hallo,
    toller Bericht. 🙂

    Ich habe den gleichen Beiwagen, kannst du mir sagen was dort for Radlager verbaut sind?

    • vesab sagt:

      Moin und danke! leider nein. hab den schon verkauft. Ist aber was standardmäßiges. Einfach ausbauen und nachsehen oder Hersteller fragen. Grüße Tom

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